Oberdeutsche Kaufleute in Genua, 1350 - 1490: Institutionen, Strategien, Kollektive

Autor/innen

Marco Veronesi

Schlagworte:

Ravensburg Konstanz Humpis, Familie : 1200- Nürnberg Genua Handel

Über dieses Buch

Die italienische Seehandelsmetropole Genua zog im Mittelalter auch deutsche Händler und Handelsgesellschaften an. Unter diesen überwiegend aus Oberdeutschland stammenden Kompanien war die bekannteste wohl die nach ihrem Gründer benannte, in  Ravensburg und Konstanz beheimatete Humpisgesellschaft. Daneben waren auch Familienunternehmen aus dem Umfeld des Nürnberger Handels in Genua vertreten, etwa die Breunlin, die Zeringer und die Rotmund. Ab dem 14. Jahrhundert wurden die rechtlichen, organisatorischen und personellen Strukturen des deutschen Genua-Handels geschaffen. Die deutschen Kaufleute erhielten Privilegien, wählten in Genua eigene Konsuln, die sie der Stadt und anderen Händlern gegenüber vertraten, ein Fondaco der Deutschen wurde eingerichtet und mehrere Handelsgesellschaften verfügten über ständig besetzte Gelieger in der Stadt. Von Genua aus knüpften diese Kaufleute Verbindungen in die wichtigsten europäischen Handelsmetropolen – Barcelona, Brügge, London, Krakau oder Lübeck. Wer nicht selbst dauerhaft in Genua präsent sein konnte, bevollmächtigte andere deutsche Kaufleute, mittels einer Prokura in seinem Sinn Geschäfte abzuwickeln. So wurde ein Exportmarkt für oberschwäbische Leinwand und andere Produkte aus Mittel- und Osteuropa erschlossen und zugleich das Tor für Importe aus der Levante, von der iberischen Halbinsel oder auch aus Italien selbst geöffnet, oftmals mediterrane Luxusgüter wie die Genueser Goldfäden, Korallen, Zucker und edle Textilien.

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10. September 2024

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