Schwieriger Aufbau: Gymnasium und Schulorganisation des deutschen Südwestens in den ersten drei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg

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Baden-Württemberg Gymnasium Nachkriegszeit Entnazifizierung Bildungspolitik Umerziehung LehrerbildungÜber dieses Buch
Der Neubeginn im Erziehungs- und Bildungswesen war für die Besatzungsmächte nach 1945 eine Angelegenheit von besonderer Bedeutung: In der Umgestaltung der Schule wurde der Grundstein zur Umerziehung des ganzen deutschen Volkes gesehen. Die Deutschen selbst nahmen am Schulwesen Anteil wie zu wenigen Zeiten – trotz der Not der Nachkriegsjahre. Die Schulspeisung endete erst nach der Währungsreform 1948. Das Fehlen von Schulräumen und Turnhallen sowie der Schichtunterricht gehörten noch weit länger zum Alltag der Schüler. Erst Mitte der 1960er Jahre standen auch für das Bildungswesen reichlich Mittel zur Verfügung. Im Zuge neuer gesellschaftlicher Erwartungen führte das zu vielfältigen, folgereichen Maßnahmen. Was trotz aller Schwierigkeiten im Schulwesen des Südwestens in den ersten drei Nachkriegsjahrzehnten geleistet wurde und welche Personen zu dieser Leistung wesentlich beitrugen, schildert Kurt Ludwig Joos auch anhand bisher nicht bekannter Quellen. Zahlreiche Zeitzeugen konnten von ihm noch befragt werden. Einen Schwerpunkt seiner Darstellung bildet zunächst die Tätigkeit Raymond Schmittleins, der von August 1945 an die Verantwortung für die Bildungs- und Kulturpolitik in der französischen Zone trug. Als 1952 der neue Südweststaat geschaffen war, mussten verschiedene Bildungstraditionen zusammengeführt werden. Vor dem Hintergrund der deutschen Nachkriegsgeschichte behandelt der Autor das in Art und Zielen unterschiedliche Wirken der baden-württembergischen Kultusminister von Gotthilf Schenkel bis Wilhelm Hahn.